Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01/013

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Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01
Eine Veröffentlichung der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW).
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Nachrichten Gesellschaft für Familientunde in Kurhessen und Naldeck 192S Dezember Nr. 2 Rudolf von Tschudi. ein Schweizer in walbeckischen Diensten. Von Zolldirektor i. R. August Worin»« in Cassel. Die königlich westfälische Armee hat wählend der kurzen Zeit ihres Bestehens (1807—1813) unter ihren Offizieren mancherlei Leute auf-zuweisen, deren Lebenslauf nicht ohne Interesse ist. Zu diesen gehört wohl auch Rudolf von Tschudi. Einer in der Schweiz weitver-breiteten Familie entstammend, von der aber nur der im Kanton Glarus ansässige Zweig das Adelsprädikat führt, wurde er in der Stadt Glarus geboren. Seine Familie hat eine Anzahl bedeutender Männer hervorgebracht, von denen Gilg von Tschudi (1505—1572) der her-vorragendste war, dessen Chronik Schiller bei Abfassung seines „Wilhelm Teil" benutzte'). Rudolf von Tschudi mutz etwa 1785 geboren sein. Genauere Angabe ließ sich nicht ermitteln. Er trat in das 4. französische Schweizer-Regiment ein, eines der vier Infanterie-regimenter, der sog. „roten Schweizer"-'), die die helvetische Republik dem Kaiser Napoleon l. hatte stellen müssen. Aus welchem Grunde dann sein Übertritt in die westfälische Armee erfolgte, ist nicht be¬kannt,' vielleicht war es, wie bei vielen anderen Offizieren des jungen Staates, die Hoffnung, in dem neugebildeten Heere ein schnelles Vor¬wärtskommen zu finden, an dem es ihm denn auch nicht gefehlt hat. Von Tschudi wurde am 29. September 1809 Sekondeleutnant im 5. Linien-Infanterie-Regiment, scheint aber bald zu besonderen Zwecken verwendet worden zu sein, da er bereits anfangs 181(1 »I» »uits seines Regiments stand. Am 13. März 1810 wurde er als Premierleutnant und Adjutantmajor in die Gendarmerie versetzt. Er muß sich im Dienste der Polizei besonders ausgezeichnet haben, denn er wurde bereits am 18. Oktober desselben Jahres als Adjutantmajor zum Kapitän und l) Gilg von Tschudis Leben ist ausführlich geschildert in der „Allgemeinen Deutschen Biographie", Vd. 3», Seite 728, wo sich auch Angaben über zahl¬reiche andere Angehörige der Familie finden, -') Nach ihrer Uniform so genannt. Sie trugen rote Röcke mit regimenter-weise verschiedenfarbigen Abzeichen.