Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/070

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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gesund verzehen und dabei in Liebe denken möget an den emeritirten Pfarrer von Hermannstein Christian Spamer.“ — Im selbigen Herbste hatte er auch eine Wiederverpachtung des Pfarrgutes vorzunehmen. — Folgenden Jahres, 1875, nahm Karl Spamer von Altenschlirf an dem Geburts­tagsfeste seines älteren Bruders Christian in Wetzlar teil. — Anfang Juni finden wir letzteren mit seiner Tochter Anna und deren beiden Söhnchen, Wilhelm und Hermann, auf dem Kinzigheimer Hofe zu Besuch. Auch Emil, welcher zur Zeit eine Kur in Wiesbaden gebrauchte, erschien dort, und führten der Vater und das Groos'sche Ehepaar einen Ausflug nach Frankfurt aus, wo sie sich photographiren ließen und danach mit der befreundeten Frau Landrichter Eckstorm und deren Tochter im Palmengarten zusammentrafen. Von der damaligen in kleinem Format ausgeführten und wohlgetroffenen Aufnahme wurden später die großen Photographieen Chr. Spamers, welche denselben im Vollbarte darstellen, durch Vergrößerung erhalten. Am 28. Juni nahm der Besuch wieder Abschied vom Kinzigheimer Landpfleger und kehrte in Wetzlar ein, wo die Familie Groos noch bis zum 12. Juli, dem Tage ihrer Heimreise nach Northeim, verblieb. — Im September erfreute der Vater seine Ilseder Kinder mit seinem zugesagten Erscheinen und brachte die beiden Wetzlarer Enkel, Anna und Otto, als Ferienkinder mit. — Nicht lange zuvor hatte die Ein­weihung des Hermanndenkmals auf der Grotenburg im Teutoburger Walde stattgefunden, und wurde nun von Vater und Sohn Hermann der bereits geplante Besuch desselben zur Ausführung gebracht. Der erste Tag führte die beiden mit der Eisenbahn über Hannover nach Schieder und von dort mit der Post nach Detmold, wo Nachtquartier genommen wurde. Anderen Morgens früh erstiegen sie die Grotenburg, welche ihren Gipfel etwa 375 Meter über das Meer erhebt, und das auf demselben errichtete 26 Meter hohe Sandsteinpostament, von welchem aus der mächtige, von Bandel in Kupfer getriebene Hermann mit gen Himmel erhobenem Schwerte hinaus schaut in das waldige Bergland, und seine Landsleute aufzurufen scheint zur Vernichtung der eingedrungenen Feinde. — Von der Höhe leitete der nach Schieder zurückführende Weg hinab, zunächst nach den Externsteinen, einer steil aufgerichteten, malerischen Felsengruppe, in deren Nähe ein gutes Hotel den Wanderern Mittagsrast, Speise und Trank darbot. Wie die bisherige, so legte der Zweiundsiebzigjährige auch die bis zur Eisenbahnstation noch verbleibende Wegestrecke — im ganzen etwa 20 Kilometer — rüstigen Fußes und ohne Beschwerden zurück. Sonnenschein erhöhte den Reiz der schönen, waldreichen Gegend. — In Hannover wurden die Ausflügler von Frau Hermine und ihrem Neffen Otto in Empfang genommen und noch selbigen Abends nach Ilsede zurück begleitet. — Im späteren Verlaufe des Jahres 1875 übergab der Vater seinen Kindern je drei­zehnhundert Mark aus bereits in obigem bezeichneten, besonderen Einnahmen. — Am 23. Dezember wurde Chr. Spamer durch die Geburt eines Enkelsöhnchens in Northeim erfreut und, wie auch seine Kinder in Wetzlar, Kinzigheim und Groß-Ilsede, von den Eltern Groos eingeladen, den 1876er väterlichen Geburts- und Familientag mit der Taufe ihres Neuerschienenen in Northeim zusammen zu feiern. Die freundliche Einladung ward allerseits gern angenommen, leider aber der kleine Knabe schon am 28. Januar seinen Eltern wieder genommen. So mußte dieses schön geplante Zusammensein unterbleiben, wie auch die Feier des 2. Februar in Wetzlar hierdurch Einbuße erlitt. Außer den Hannoverschen Kindern nahm auch die Familie Emmelius, und zwar leider wegen Erkrankung beider Eltern, besonders des Vaters, vom Erscheinen am Geburtstage Abstand. Um so mehr schriftliche Glückwünsche liefen bei dem Geburtstäger ein, und verbrachte er sein Wiegenfest im lieben Kreise des Kellner'schen Hauses, zu welchem sich noch sein Kinzigheimer Sohn gesellt hatte, in vergnügter Weise. Der Monat Februar gab ihm auch Veranlassung, der Geburtstage anderer in freundlichen Versen zu gedenken. So schrieb er seiner Tochter Hermine zum 15. Februar 1876 das Folgende: