Zeche Mathias Stinnes

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Seit dem 19. Jahrhundert ist das Ruhrgebiet ein Einwanderungsland und von Wanderungsbewegungen berührt. Von den Wurzeln ihrer Heimat in Verbindung mit erlebter Industrialisierung wurden unsere Vorfahren im Ruhrgebiet geprägt, dazu gehörte Kohle und Eisen…...

Einleitung

Die Ursprünge der Zeche Mathias Stinnes reichen bis 1857 zurück, als in (Essen-) Karnap mit den Abteufarbeiten für einen Schurfschacht begonnen wurde, der im darauf folgenden Jahr bereits 77 m Teufe erreichte. Die daraufhin verliehenen Grubenfelder Karnap I - IV wurden 1859 konsolidiert, mussten aber aufgrund finanzieller Schwierigkeiten 1864 an die bereits im Ruhrbergbau engagierte Familie Stinnes verkauft werden, die diese Felder 1868 mit weiteren Mutungen unter dem Namen des Familiengründers Mathias Stinnes im Rahmen einer Gewerkschaft vereinigte.
Der Schacht wurde in den folgenden Jahren abgesümpft und 1871 weiter geteuft, sodass er bereits 1872 als Schacht 1 in Förderung gehen konnte.
In den folgenden Jahrzehnten brachten die Inbetriebnahme von Schacht 2 (1897) und der Förderbeginn der in (Gladbeck-) Brauck gelegenen Schachtanlage 3/4 (1905) eine bedeutende Ausweitung der Förderung mit sich, sodass das Bergwerk zu den größten Anlagen im Ruhrgebiet zählte. Zur Erhöhung der Beteiligung beim Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikat erwarb die Gewerkschaft 1904 von der Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG die Zeche Ver. Maria Anna und Steinbank in (Bochum-) Wattenscheid, legte sie still und übertrug die Förderziffer auf das Bergwerk Mathias Stinnes.
Das Grubenfeld wurde 1952 an die Gelsenkirchener Bergwerks-AG (GBAG) und die Heinrich Bergbau AG verkauft.
An der 1905 erfolgten Gründung der ebenfalls in Mülheim ansässigen Rheinisch-Westfälischen Bergwerks GmbH beteiligte sich die Gewerkschaft Mathias Stinnes mit 7 %. Der 1924 bereits bei 33 % liegende Anteil konnte in den folgenden Jahren kontinuierlich erhöht werden, sodass die Gewerkschaft Mathias Stinnes bei der Umwandlung in eine GmbH 1944, anlässlich der Aufteilung des Felderbesitzes, in den vollständigen Besitz der Rheinisch-Westfälischen Bergwerks-GmbH und der noch verbliebenen Grubenfelder im Norden und Nordosten des Ruhrgebiets gelangen konnte.
In der Zwischenkriegszeit verfolgte die Gewerkschaft auf mehreren Ebenen eine Expansionsstrategie. Auf der einen Seite gründete sie auf Initiative von Hugo Stinnes 1923 die Glaswerke Ruhr AG in unmittelbarer Nachbarschaft der Schachtanlage 1/2/5, um die in der dortigen Kokerei anfallenden Überschussgase gewinnbringend nutzen zu können. Weiterhin beteiligte sie sich 1931 in großem Umfang an der Ruhrgas AG und gründete gemeinsam mit dem Mülheimer Bergwerks-Verein und der Gewerkschaft Diergardt-Mevissen die Ruhröl GmbH in Bottrop, in die sie das im gleichen Jahr gemeinsam mit dem Mülheimer Bergwerks-Verein auf der Zeche Welheim errichtete Hydrierwerk einbrachte.
Auf der anderen Seite vergrößerte die Gewerkschaft ihre Kohlebasis durch die Anpachtung der der Schachtanlage 3/4 benachbarten Zeche Welheim 1/2 im Jahr 1931. 1938 erfolgte der Erwerb der Kuxenmehrheit der nördlich der Lippe gelegenen Gewerkschaften Stein 3, Stein 6, Stein 8 und Stein 12 sowie Julius 7, die mit den Gewerkschaften Wulfen I - IV markscheideten, an denen die Gewerkschaft Mathias Stinnes ebenfalls beteiligt war. Weiterhin sicherte die 1927 mit dem Mülheimer Bergwerks-Verein vereinbarte und 1938 um die Gewerkschaft Diergardt-Mevissen III erweiterte Interessengemeinschaft die Zusammenarbeit der wichtigsten Stinnes-Beteiligungen im Ruhrbergbau.
Zur Bewältigung der anstehenden Investitionsvorhaben, deren sichtbarstes der 1953 über Schacht 5 errichtete Förderturm darstellte, erfolgte 1952 die Umwandlung der Gewerkschaft in eine Aktiengesellschaft. Als letzte Konsequenz der engen Zusammenarbeit erfolgte schließlich 1956 die Fusion des Mülheimer Bergwerks-Vereins und der Gewerkschaft Diergardt-Mevissen auf die Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes AG, auf die auch die bisherigen Töchter Glaswerke Ruhr AG und Ruhröl GmbH umgewandelt wurden.
Im gleichen Jahr begannen die Abteufarbeiten auf Schacht 1 des Bergwerks Wulfen, das die nördlich der Lippe gelegenen Reservefelder Wulfen und Stein-Fortsetzung erschloss und 1964 in Förderung ging.
Der Abbau im Feld Welheim musste schließlich 1965 beendet werden und zwei Jahre später wurde auch die Förderung auf der Schachtanlage 3/4 eingestellt, sodass nun Schacht 5 als Zentralförderschacht für das gesamte Grubenfeld fungierte. 1968 erfolgte die Anpachtung der Schachtanlage Rheinbaben 3/4 des ein Jahr zuvor stillgelegten Bergwerks Möller / Rheinbaben, mit dem bereits seit einigen Jahren eine Pumpgemeinschaft bestand.
Die Mathias Stinnes AG wurde im Zuge der 1969 vorgenommenen Umorganisation der Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-AG (VEBA), in deren Besitz sie sich seit 1965 befand, auf die Hibernia AG umgewandelt, welche wiederum ihren Bergwerksbesitz in die Ruhrkohle AG (RAG) einbrachte.
Das der GBAG zugeordnete Bergwerk Mathias Stinnes wurde schließlich am 15. Dezember 1972 stillgelegt. Während in den folgenden Jahren die Tagesanlagen abgebrochen und die Schächte 1 bis 4 verfüllt wurden, blieb Schacht 5 offen und kam 1981 als Wetter- und Wasserhaltungsschacht mit dem Ostfeld zum Bergwerk Nordstern.[1]

Beschäftigte der Zeche

In einem Erfassungsprojekt werden die Beschäftigten der Zeche Mathias Stinnes in Essen mit dem Dateneingabesystem DES erfasst.
Der zu erfassende Bestand 119 des montan.dok umfasst ca. 20.000 Beschäftigte der Zeche.
Das Mitarbeiterverzeichnis steht online Digitalisat in der DigiBib.

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