Topographie Holstein 1841/A-H/171

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Topographie Holstein 1841
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Kloster schenkte. Im Jahre 1657 ward die ganze Kirche, bis auf die Mauern, von den Schweden verwüstet, aber 1660 wieder, jedoch ohne Thurm, erbauet; 1733 ist an der Südseite ein Anbau gemacht, und in den letzten Jahren ist sie sowohl im Innern als im Aeußern verschönert. Sie hat eine Orgel. An der Kirche stehen 2 Prediger und 1 Katechet, welche der König ernennt; der Hauptprediger ist zugleich Probst. - Der Begräbnißplatz vor dem Flecken ward im Jahre 1824 neu angelegt. - Eingepfarrt sind, von der Grafschaft Rantzau: der alte Flecken mit den Pertinenzien Bauerweg, Hasenbusch, Kaltenhof, Lehmkuhl, Mühlenkamp, Papenhöhe, Pfahlkrug (Scheidepfahl), Spitzerdorf, ferner: Besenbek, Krück, Landscheide, Raa, Reisik (z. Thl.), auf dem Sandberge, Spiekerhörn. Von der Herrschaft Pinneberg: ein Theil des neuen Fleckens, Vor'mstegen mit Horn, Schloriemen, ferner: Hainholz, Hösel, Langelohe, Lieth, Ramskamp, Sandweg. Vom Kloster Uetersen: ein Theil des neuen Fleckens: Klostersande, ferner: Köhnholz, Wisch (z. Thl.). - Das Hospital (die Präbendenstiftung), ward im Jahre 1663 von dem Grafen Christian v. Rantzau gestiftet; es enthält 13 Wohnungen für Präbendisten, nebst einer Capelle und der Wohnung des Predigers. Diese Stiftung hat ein Capital von 47,787 Reichsthaler.svg, von dessen Zinsen 11 Präbendisten, welche im Armenhause wohnen, jährlich 50 Reichsthaler.svg, und die übrigen 21 Präbendisten resp. 40 Reichsthaler.svg, 30 Reichsthaler.svg und 20 Reichsthaler.svg jährlich erhalten. Die Capelle hat einen kleinen Glockenthurm. - In Klostersande ist ein, im Jahre 1778, von der Wittwe Engelbrecht gestiftetes, Armenhaus mit 5 Wohnungen, die 11 Personen Obdach gewährt. Außerdem sind Armenhäuser auf dem Flammwege, welches 6 Stuben enthält, und auf dem Bauerwege, welches für 15 Personen eingerichtet ist; letztes ward 1762 von der Armencasse angekauft und erweitert. - Es sind im alten Flecken 2 Schulen: die obere Knabenclasse und die obere Mädchenclasse, sind wiederum in 2 Classen, und die Elementarschule ist in eine Knaben- und eine Mädchenclasse eingetheilt (zus. 550 K.). Aus den Zinsen eines Klüverschen Schulfonds, welcher über 2200 Reichsthaler.svg groß ist, erhält die Armencasse jährlich 100 Mark 3.svg. - Vormals war hier ein Rector. - In Klostersande ist eine Schule in 2 Classen (200 K.) In Vor'mstegen eine Schule (130 K.). - Vor einigen Jahren ward eine Spar- und Leihcasse eingerichtet, welche jetzt einen Fond von 619 Reichsthaler.svg hat. - Im Flecken ist ein, im Jahre 1802 errichtetes, Schützencorps, oder die Garde zu Fuß, welches den Zweck hat, den durchreisenden Königlichen Personen als Ehrenwache zu dienen; dieses Corps ist uniformirt und besteht aus 1 Chef, 2 andern Officieren, 1 Adjuntanten, und mit den Unterofficieren aus 43 Mann. Es hält um Pfingsten ein Scheibenschießen. Auch ist hier eine reitende Garde errichtet, welche als Escorte der Königl. Herrschaften dient; sie besteht aus 1 Rittmeister, 1 Lieutenant, 1 Adjutanten und 24 Mann, und hält im September-Monat ein sogenanntes Rolandsreiten. - Elmshorn ist im Jahre 1838 zu den Seeenrollirungs-Districten gelegt. - Der Flecken hält 4 Märkte: am Donnerstage nach dem Sonntage Invocavit, am Montage nach dem ersten Sonntage Trinitatis, den Tag nach Michaelis, und den 1. Novbr., welcher auch zugleich Ochsenmarkt ist. - Die Wassermühle zu Elmshorn gehörte ehemals dem Uetersener Kloster, ward aber mit Kaltenhof (vorm. Koldenhaue) gegen die Wenthorner Wildniß und Seester, dem Grafen Otto von Holstein-Schaumburg gehörig, eingetauscht. Sie ist seit 1838 in Erbpacht gelegt, und zu derselben sind der, zur Grafschaft Rantzau gehörende, Theil der Kirchspielsvogtei Elmshorn, so wie Reisik zwangspflichtig. - Die ordinaire Pflugzahl des