Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/474

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Der Brennhof mit der schönen Marmorbekleidung des Eingangsthores hat seinen Namen von einem seiner ehemaligen Besitzer. Erzbischof Johann Jakob Khuen erbaute ihn 1561 — 1565 zu einer nicht zu Stande gekommenen Residenz.

      Das Mauthaus ist mit dem Wapen von Harrach geschmückt.

      Das Wapen des Marktes besteht aus einem quergetheilten Schilde, auf dessen oberem Felde vom Golde der heil. Rochus mit dem Rosenkranze, und im unteren blauen Felde der aufstehende Hund dieses Heiligen zu sehen ist.

      Die Festung auf einem konischen, 532 Fuß hohen Felsen, erbaute Erzbischof Gebhard 1076, und setzte den tapferen Ritter Ernst von Guetrath zum Hauptmanne darüber. (Hansiz 933.) Erzbischof Matthäus Lang (1525) und Jakob Khuen (1567) versahen sie mit neuen Gebäuden und mit Geschütz, Erzbischof Wolf Dietrich mit Soldaten. Die große, gegen 75 Centner schwere Glocke ließ Max Gandolph 1679 machen. (Zauner VI. 448.)

      In diesem Schlosse starb Erzbischof Gebhard am 15. July 1088. Hier ward Erzbischof Adalbert III. 14 Tage 1198 in Gefangenschaft. Hier erwies sich Erzbischof Eberhard II. am 20. Februar 1209 als einen Wohlthäter für sein Domkapitel. Hier sassen wieder Graf Albert von Tyrol e.t.c. 1252 und Ludwig von Kärnthen 1293 als Gefangene, auch Erzbischof Wolf Dietrich nach seiner Verhaftung durch bayer'sche Soldaten. (Zauner I. 112, 196; II. 209, 276, 416 e.t.c.; Salzb. Intelligenzbl. Nro. 21, 1810.)

      Eine halbe Stunde von Werfen, in der Blühentau, ist das landesherrliche Eisenschmelzwerk. Noch 1763 — 1765 fand man da viel Erz vor. Später ging es ganz aus. Die Eisenerze müssen nun aus dem Höllen- und Windingsberge 2 — 3 Stunden weit hergeführt werden. 1808 that man es auch von St. Johann auf der Salzache.

      Das Vikariat Werfenweng oder Weng bey Werfen enthält die 3 Ortschaften Elerzberg, Lampersbach und Werfenweng, mit 49 Häusern (hiervon aber 45 zur Pfarre Werfen gehörig), 90 Wohnparteyen, 447 Bewohnern.