Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/442

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Hüttschlag, ein Dorf und Hüttwerk mit 19 Häusern, mit ungefähr 100 Bewohnern, gegen Süd, zuhinterst im Thale Großarl am Fuße des Kärnthner-Tauern, vom Großarlerbache durchschnitten, 2 Stunden von Großarl, 6 von St. Johann, 20 von Salzburg, 2938' ober dem Meere.

      Der Ort steht mittelst einer Vicinalstraße mit dem Haupt-Salzach-Thale in Verbindung, und führen nur höchst beschwerliche Fußwege nach Kärnthen und in das Lungau.

      Die größtentheils aus Tuffsteinen erbaute Vikariatskirche ist geräumig und dem heil. Joseph zu Ehren erbaut. Zwey Inschriften mit goldenen Buchstaben auf der Epistel- und Evangelienseite sagen, daß Maximilian Gandolph diese Kirche nebst dem hölzernen aber bequemen Vikariatshause 1679 gebaut habe. Von ihm sind auch die 3 Glocken 1680 beygeschafft worden. Von den 4 Grabsteinen ist der älteste von 1725. In diesem Jahre erhielt Hüttschlag auch eine Schule, nun von 80 Kindern besucht. Der Gottesacker befand sich bis 1787 (nicht bis 1796) zu Großarl. Auf ihre Bitte erhielt die Gemeinde einen eigenen im Orte selbst. Die ältesten Leute werden gewöhnlich die Hüttenarbeiter, und gräbt man Gebeine von ihnen ans, so unterscheidet man sie von andern gleich durch ihre schwefelgelbe Farbe. Sie widerstehen auch der Verwesung in einem hohen Grade. Nie hörte man in Hüttschlag von einer Epidemie.

      Die Reihe der Vikare fängt mit 1675 an. Unter diesen nimmt Laurenz Kreuzsaler, jetzt Vikar zu Hart, in Tyrol, einen Ehrenplatz ein. Er kam am 13. Februar 1797 hierher, und legte ein Kapital von 1000 fl. R. W. an, damit die dürftigen Schulkinder eine gesunde Mittagssuppe erhalten. Wieder gab er 800 fl. R. W. her, damit der Schullehrer durch die Zinsen eine bessere Existenz habe.

      Bereits 1010 stand hier eine Kapelle. Sie wurde wahrscheinlich von den Herren von Schwarzenbach, den ältesten bekannten Gewerken, erbaut, und am 30. März 1041 erweitert.

      Im Jahre 1679 baute man dann die neue Vikariatskirche auf einem Hügel in einer kleinen Entfernung von der alten Kapelle.

      Die ältesten Gebäude des Schmelzwerkes standen auf der Hütteckalpe. Da sah man noch 1775 und 1785 Spuren