Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/285

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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2 Wandbilder vorne, Nikolaus Streicher, die 2 großen Wandbilder rückwärts, die Hinausführung des Heilandes zur Richtstätte, Christoph Schwarz aus Ingolstadt, die Kreuzigung des Erlösers, Solari d. Jüngern (beyde unschätzbar). Alle übrigen Bilder (hierunter 2 auf Kupfer) sind von Joh. Martin Schmidt (+ 28. Juny 1801) aus Krems, von ihm auch die Sättigung der Fünftausende im Refektorium, als Greis von 80 Jahren gemahlt (salzb. Intell. 1802 S. 44 und 106), in der Sakristey gewiß eines von Troger, am Aufgange aus dieser der bereits besprochene Römerstein.

      Den Thurm mit seiner sechsmal abgetheilten Kuppel und 6 Glocken ließ Abt Beda 1756 mit Kupfer decken, Abt Albert IV. die ganze Kirche so; er ließ sie auch von Innen gänzlich reinigen und den Chor zweckmäßiger einrichten.

      Das mit goldenen Aehren geschmückte Bild Mariens auf hellblauem Grunde soll einst der Ceres gegolten haben.

      Von den vielsagenden Denkmälern der Prälaten Sinnhuber und Schrenk war bey den Gelehrten die Rede.

      Die St. Veitskapelle mit den 2 Klostergrüften unter der Sakristey wurde dreymahl eingeweiht: 1130, 1319, 1506. Man trifft da den Grabstein von Staupitz, das Kästchen, worin der h. Rupert die Gebeine vom h. Amand nach Salzburg brachte. Am Hochaltare ist das Bild von Melchior Steidl 1706, jenes der h. Dreykönigs, von einem Unbekannten.

      Zunächst an der Stiftskirche kommt man in die Muttergottes-, einst Katharinenkapelle. Herzog Leopold VII. von Oesterreich (1176 — 1230) baute sie zu Ehren Mariens, der h. Katharina, des h. Servatius und Antonius, und stiftete eine tägliche Messe. An der Wand ist seit 1793 ein rother Marmorstein mit der Statue des h. Vital[1].

      Hier ruhen seine Gebeine mit der Aufschrift:

      Praesul Vitalis cubat hic, egrisque medetur. Anno 646 XIII. Cal. Nov.


  1. Vitals Heiligsprechung wurde 1459 eingeleitet; wieder unter Erzbischof Burkart 1462. Er wird seitdem als Heiliger verehrt, ward aber nie förmlich kanonisirt. (Zauner 3, 119 bis 121.)