Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)/067

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Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)
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Ev.-Luth. Pfarren beginnend mit:
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Kirchenbuecher im Koenigreich Sachsen 1901.djvu
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Abkürzungen der Ephorien:
A. = Annaberg, Au. = Auerbach, B. = Borna, Ch. I. = Chemnitz I., Ch. II. = Chemnitz II., Di. = Dippoldiswalde, Dr. I. =  Dresden I., Dr. II. = Dresden II., F.  = Freiberg, Gl. = Glauchau, Gr. =  Grimma, Gh. = Großenhain, Lg. = Leisnig, Lp. I. = Leipzig I., Lp. II. = Leipzig II., Mg. = Marienberg, Mn. = Meißen, O. = Oschatz, Oe. = Oelsnitz/Vogtl., OL. = Oberlausitz, Pi. = Pirna, Pl. = Plauen, Rg. = Radeberg, Rtz. = Rochlitz, Sch. = Schwarzenberg, St. = Stollberg, W. = Werdau, Z. = Zwickau.

in den Kirchenbüchern anmerkungsweise gebucht und so für die Nachwelt aufbewahrt, so beispielsweise in Altensalz, Dahlen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Dresden Annenkirche, Ebersbach, Glösa, Hirschfelde, Lampertswalde, Liebenau, Neuhausen, Oberbobritzsch, Taltitz, Zscheila und an zahlreichen anderen Orten. Manche Geistliche haben dabei ihr Augenmerk auf ein besonderes Gebiet geworfen. Über Krankheiten und Hungersnöte, besonders über die Teuerung von 1771-72, berichten zahlreiche Kirchenbücher: Böhlen, Callenberg, Colmnitz, Grossbuch, Hirschfelde, Hundshübel, Meinersdorf, Niedergräfenhain, Ossling, Pretzschendorf, Reichenbach in der Oberlausitz, Rodersdorf, Sehma, Thum, Walddorf, Wohlbach. Über Witterungsverhältnisse finden sich Nachrichten in den Kirchenbüchern von Döbeln, Elstra, Nenkersdorf und im ältesten Zwickauer Taufbuch. In letzterem schreibt der Kirchner Kellner höchst naiv: „Etliche [Donnerwetter] geschehen natürlicher Weise und haben natürliche Ursach, die sich in der Luft natürlicher Weise erheben nach der Ordnung, wie es Gott erstlich geschaffen. Etliche aber sein übernatürliche, göttliche Ungewitter, da Gott der Herr auf sonderliche und wunderbarliche Weise wider alle Vernunft und Natur Ungewitter schicket. Etliche sind auch teuflische Gewitter, welche vom Teufel und seinen Werkzeugen auf Gottes Verhängnis zugerichtet werden und dadurch oftemal nicht allein Bäume und andre Erdgewächse und Früchte, sondern auch Vieh und Menschen beschädigt werden." Das sicherste Anzeichen eines Gewitters ist es, „wenn der Storch auf beiden Beinen mitten im Neste stehet, denn sonsten pfleget er nur auf einem Beine zu stehen. Er schaudert mit den Federn, verbirget seinen Schnabel unter der Brust und kehret seine Brust und Kopf an den Ort, von welchem das Wetter kommen soll". Andere Geistliche, wie die zu Eythra, Stadt-Wehlen und Zeithain berichten über Hochwasserkatastrophen, der Pfarrer von Plauen bei Dresden notiert 1773-84 im Traubuch, wie viele Bäume jedes junge Paar gepflanzt habe, die Pfarrer von Fördergersdorf und