Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)/063

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Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)
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Ev.-Luth. Pfarren beginnend mit:
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Kirchenbuecher im Koenigreich Sachsen 1901.djvu
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Abkürzungen der Ephorien:
A. = Annaberg, Au. = Auerbach, B. = Borna, Ch. I. = Chemnitz I., Ch. II. = Chemnitz II., Di. = Dippoldiswalde, Dr. I. =  Dresden I., Dr. II. = Dresden II., F.  = Freiberg, Gl. = Glauchau, Gr. =  Grimma, Gh. = Großenhain, Lg. = Leisnig, Lp. I. = Leipzig I., Lp. II. = Leipzig II., Mg. = Marienberg, Mn. = Meißen, O. = Oschatz, Oe. = Oelsnitz/Vogtl., OL. = Oberlausitz, Pi. = Pirna, Pl. = Plauen, Rg. = Radeberg, Rtz. = Rochlitz, Sch. = Schwarzenberg, St. = Stollberg, W. = Werdau, Z. = Zwickau.

als unter dem, der gerufen, genannt ward, war der Mensch bekannt, wie man das noch heute mitunter auf dem Lande und in kleinen Städten beobachten kann.

Die Führung von Duplikaten war lange vor deren offizieller Einführung bei einzelnen Pfarrämtern in Brauch. Die "Wichtigkeit der Kirchenbücher und die Gefahr ihrer Beschädigung oder gänzlichen Verlustes mochte manchen Pfarrer auf ein zweites Exemplar bedacht sein lassen. In manchen Gemeinden führte es der Schulmeister, und nach Verlust des Originals trat es an dessen Stelle. Bereits vom ältesten Zwickauer Taufbuch ist von derselben Hand, die das Original führte, auch die Abschrift vorhanden. Für einzelne Jahrgänge führen lange vor 1800 Duplikate u. a. Berbisdorf, Breitenau, Cämmerswalde, Dennheritz, Dorfschellenberg, Ebersbach, Grimma, Langenleuba-Oberhain, Niederfrohna, Seifersbach, Tuttendorf, Zittau.

Es liegt in der Natur der Sache, dass von den Kirchenbüchern älterer Zeit viele abhanden kamen. Den Pfarrern der Vorzeit mochte der Unterschied zwischen Schriften privater Natur und amtlichen Schriften nicht immer geläufig sein, und wenn sie zumal das Papier aus eigener Tasche bestrittten hatten, mochten sich manche Pfarrer oder deren Angehörige berechtigt halten, bei Wegzug oder Tod die Kirchenregister an sich zu nehmen. So wird von Langenchursdorf gemeldet, dass 1640 des Pfarrers Adam Sehling aus Böhmen Vater „alle Nachricht und das Inventarium, welches bei dieser Pfarre vorhanden gewesen, nach Aussage der alten Bauern entwendet" habe, als er nach seines Sohnes Tode wieder nach Böhmen zog. Von Streumen und Lichtensee wird berichtet, dass die Pfarrer in älterer Zeit zwar Kirchenbücher geführt, aber sie beim Wegzug mitgenommen hätten, „weil sie nichts pro inscriptione bekamen". Die weitaus meisten Verluste schreiben sich von Bränden her. Die Zahl der Kirchenbücher, die bei Bränden von Kirchen und Pfarrhäusern vernichtet worden sind, beläuft sich auf mehrere hundert. Wir nennen nur einige Namen und verweisen im übrigen auf die Angaben in dem beigefügten Verzeichnis: