Wadersloh/Kreuze und Bildstöcke und Schlesien: Unterschied zwischen den Seiten

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===Bildstock Muttergottestation, Liesborner Str.===
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'''Hierarchie'''
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|Dieser älteste Muttergottesbildstock in Wadersloh wurde 1678 aufgestellt. Er gehört zum Hof der Familie Borgmann-Meierdirk.<br/>
 
Die Inschrift lautet:
 
  
'''ANNO 1678 DEN 14. MARTY'''<br/>
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[[Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > Schlesien
'''HAT DER ERBAR TONIES ABEL VND ANNA'''<br/>
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'''BEYERS DISE STATION ZU EHREN GOTTES'''<br/>
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== Einleitung ==
'''VERFERTIGEN LASSEN'''<br/>  
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'''DURCH M. NICOLAVM REETH.'''<br/>
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=== Wappen ===
<hr width="60%">
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<small>Quelle: Reinhard Ottensmann, Wadersloh</small>
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|[[Image:Wadersloh Bildstock-Borgmann-Meierdirk.jpg|thumb|Muttergottestation]]
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== Allgemeine Informationen ==
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[[Schlesien Geographisches]]
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=== Politische Einteilung ===
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==== Zeit der Habsburger Monarchie (bis 1741) ====
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Am Ausgang der österreichischen Zeit war Schlesien ein Nebenland der Habsburger Monarchie und in [[B&ouml;hmen]]s lehnsrechtlicher Abhängigkeit. Es stellte keinen einheitlichen Territorialstaat, sondern die Gesamtheit der nachfolgenden größeren und kleineren politischen Gebilde dar, die sich seit den Tagen erster piastischer Herrschaft in Schlesien durch fortgesetzte Erbteilungen allmählich entwickelt hatte: 
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*Erbfürstentümer (von der Krone Böhmen nach dem Aussterben einzelner Pisten als erledigte Lehen eingezogen):
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**Glogau
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**Wohlau
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**Schweidnitz-Jauer
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**Liegnitz
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**Breslau
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**Brieg
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**Oppeln-Ratibor.
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*Bistumsland Neiße-Grottkau,
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*Mediatfürstentümer (freigewordene, aber wieder an fremde Fürstenhäuser weiterverliehene Fürstentümer):
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**Teschen
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**Troppau
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**Jägerndorf
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**Oels-Bernstadt
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**Münsterberg
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**Sagan
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*Freie Standesherrschaften:
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**Militsch
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**Trachenberg
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**Wartenberg
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**Beuthen-Carolath
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**Ober-Beuthen
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**Pleß
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*freie Minderherrschaften und königliche freie Burglehen (gegenüber den vorhergehenden ohne das Recht landständischer Vertretung und im Besitz unbedeutenderer Ländereien:
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**Herrschaft Bielitz
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**Herrschaft Oderberg
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**Herrschaft Friedeck
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**Herrschaft Gut und Stadt Freystadt
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**Gut Deutschleuthen
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**Gut Steubendorff
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**Gut Olbersdorff
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**Herrschaft [[Loslau]]
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**Gut Roy
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**Gut Reichwaldau
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**Herrschaft Freudenthal
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**Stadt Troppau
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**Herrschaft Freyhan
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**Herrschaft Sulau
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**Herrschaft Goschütz
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**Halt Großburg
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**Burglehen Lissa
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**Burglehen Auras
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**Burglehen Krolkwitz
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**Burglehen Bogenau
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**Burglehen Rommenau
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**Burglehen Malckwitz
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**Burglehen Groß Peterwitz
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**Burglehen Kraicka.
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==== Teilung nach dem 1. Schlesischen Krieg (1741) ====
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Im Ergebnis der Schlesischen Kriege wird Schlesien 1741 in zwei Teile geteilt:
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* [[Preußisch Schlesien]] und
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* [[Österreich-Schlesien|Österreichisch Schlesien]].
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Dieser Artikel behandelt im folgenden den preußischen Teil Schlesiens.
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==== Schlesien als Teil Preußens 1741 bis 1945 ====
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'''1741'''<br/>
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Friedrich II teilte den von ihm eroberten Teil Schlesiens in die beiden Regierungsdepartements
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*[[Regierungsdepartement Glogau|Glogau]] und
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*[[Regierungsdepartement Breslau|Breslau]] ein.
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Gleichzeitig führte er die Kreisverfassung der mittleren preußischen Provinzen auch in Schlesien ein.
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Oberschlesien behielt noch über ein Jahr lang seine alte Landesverfassung bei. Erst 1743 war die Bildung der 11 oberschlesischen Kreise abgeschlossen, die ebenfalls dem Regierungsdepartement Breslau unterstellt wurden. Die Provinz Schlesien unterstand (im Gegensatz zu den anderen preußischen Provinzen) nicht dem Berliner Generaldirktorium, sondern ein Provinzialminister mit Sitz in Breslau leitete ein eigenes Sonderministerium (Regierungsdepartement). Dieses unterstand dem König direkt.
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'''1815'''<br/>
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Auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 musste Sachsen einen großen Teil seines Besitzes an Preußen abtreten. Das betraf u.a. die Niederlausitz und fast 2/3 der Oberlausitz, welche an die Provinz Schlesien angegliedert wurden.
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Eine territoriale Neuordnung und Reform der Behördenorganisation in Preußen erfolgte mit einer Verordnung vom 30.4.1815. Es wurden 4 Regierungsbezirken in der Provinz
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Schlesien gebildet: der Bezirk der Regierung in Mittelschlesien zu Breslau, der Bezirk der Regierung in Niederschlesien zu Liegnitz, der Bezirk der Regierung in Oberschlesien zu Oppeln, der Bezirk der Regierung im schlesischen Gebirge zu Reichenbach.
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'''1820'''<br/>
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Am 08.04.1820 wurde der Regierungsbezirk Reichenbach aufgelöst. Die Kreise wurden auf die Regierungsbezirke Liegnitz und Breslau aufgeteilt.
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'''1919'''<br/>
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1919 wurde Schlesien in zwei Provinzen aufgeteilt: Niederschlesien, bestehend aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz, und Oberschlesien, früher Regierungsbezirk Oppeln. (Siehe hierzu auch den Artikel [[Schlesien Geschichte 1914 bis 1945]].) Die Begriffe "Nieder" und "Ober" beziehen sich auf den größten Fluß Schlesiens, die Oder. 
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'''1938'''<br/>
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Von 1938 bis 1941 waren beiden Provinzen wieder zu einer Provinz Schlesien vereinigt.
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===== Niederschlesien =====
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mit den zwei Regierungsbezirken
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* [[Regierungsbezirk Liegnitz]]
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* [[Regierungsbezirk Breslau]]
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===== Oberschlesien =====
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*[[Regierungsbezirk Oppeln]]
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*[[Regierungsbezirk Kattowitz]] (1939 bis 1945)
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=== Kirchliche Einteilung ===
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==== Evangelische Kirche ====
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Siehe [[Schlesien Kirchenkreise (evangelisch)]]
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==== Katholische Kirche ====
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=== Gerichtsbezirke ===
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Das höchste schlesische Gericht war das Oberlandesgericht in Breslau, dessen Akten heute im Staatsarchiv Breslau/Wroclaw lagern.
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[[Niedere Gerichte in Schlesien]]
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== Geschichte ==
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=== Stichpunkte zur Geschichte ===
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|1138
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|Schlesien wird ein selbständiges Teilfürstentum innerhalb der polnischen Senioratsverfassung der Piastendynastie.
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|1201-1238
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|Unter Heinrich I., Herzog von Schlesien, beginnt die systematische Ansiedlung von Deutschen und Wallonen. Bis 1350 werden in Schlesien 120 Städte gegründet und über 1200 Dörfer angelegt.
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|1241
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|Mongolenschlacht bei Liegnitz. Ein deutsch-polnisches Ritterheer wird von den Mongolen vernichtet, Schlesien aber anschließend nicht besetzt.
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|1335
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|Polen verzichtet im Vertrag von Trentschin (Visegrad) endgültig zugunsten Böhmens auf Schlesien, das von da an als der „böhmischen Krone“ inkorpiertes  Land zum Heiligen Römischen Reich  gehörte und in mehrere Teilherzogtümer aufgespalten war.
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|1526
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|Durch einen Erbfall erhalten die Habsburger Böhmen und damit auch Schlesien.
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|1528-36
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|Die meisten schlesischen Herzogtümer schließen sich dem Protestantismus an.
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|Jan. 1584
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|Am 12./23.01.1584 Einführung des Gregorianischen Kalenders in Schlesien.
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|1618-1648
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|Dreißigjährige Krieg. Der Westfälische Friede (1648) gewährte den Evangelischen in den schlesischen "Erbfürstentümern" drei "Friedenskirchen" vor Schweidnitz (erbaut 1656/57), Jauer und Glogau.
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|01.09.1707
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|Mit der Altranstädter Konvention vom 1. September 1707 erhalten die evangelischen Einwohner Schlesiens Erleichterungen bei der Ausübung ihres Glaubensbekenntnisses.
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|25.10.1720
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|Die schlesischen Stände erkennen im Fürstensaal des Breslauer Rathauses die Pragmatische Sanktion (Hausgesetz) des Habsburgers Karl VI. von 1713 an. Karl VI. (*1.10.1685, †20.10.1740) war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Erzherzog von Österreich, König von Ungarn und als Karl II. König von Böhmen. Nur durch dieses Gesetz war auch seine Tochter Maria Theresa zur Erbfolge berechtigt.
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|20.10.1740
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|Tod Karl VI. Mit Karl VI. erlosch das Haus Habsburg im Mannesstamm
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|1740-1742
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|Erster Schlesischer Krieg. Er beginnt mit dem Einmarsch Friedrich II. am 16.12.1740 in Schlesien und endet mit dem Friedensvertrag vom 28.07.1742. Dadurch erhält Preußen fast 90% Schlesiens und die Grafschaft Glatz.Mit dem Einmarsch Friedrich II. in Schlesien wurde ein General-Feld-Kriegs-Comissariat geschaffen, welches 1741 aus dem Hauptquartier nach Breslau verlegt wird. Es befasste sich nicht nur mit den Belangen der Armee, sondern trat an die Stelle des am 03.01.1741 (mit dem Einrücken
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Friedrichs in Breslau) aufgelösten österreichischen Oberamtes. Aus dem General-Feld-Kriegs-Comissariat wurden dann die Kriegs- und Domänenkammern, als Verwaltungsorgane für das neue preußische Gebiet. Die Sitze der beiden mit Wirkung vom 01.01.1742 gegründeten Kriegs- und Domänenkammern sind Breslau und Glogau. Zuständig sind diese Kammern für die Finanzverwaltung, die Magazin- und Quartierangelegenheiten und die Aufsicht über die nachgeordneten Instanzen der erstmals gebildeten Kreise und der Städte. Die ersten Genehmigungen des Königs zur Errichtung evangelischer Bethäuser werden erteilt.
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|1744-45
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|Zweiter Schlesischer Krieg. Er ist einerseits Teil des Österreichischen Erbfolgekrieges, andererseits ein zwischen Preußen und Österreich geführter Krieg um die Vorherrschaft in Schlesien. Im Juni 1745 marschieren österreichische Verbände in Schlesien ein. Daraufhin kommt es am 4. Juni zur Schlacht bei Hohenfriedeberg (Striegau). Am 25. Dezember 1745 endet der Krieg mit dem Friedenschluss in Dresden.
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|1756-63
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|Der Siebenjährige Krieg (Dritter Schlesischer Krieg). 1755/56 Entsteht ein Bündnis zwischen Russland, Österreich und Frankreich. Daraufhin fällt Preußen Ende August 1756 in Sachsen ein. Der Krieg wird beendet mit dem Friedensvertrag vom 15.02.1763.
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|1764
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|Die ab 1741 errichteten evangelischen Gotteshäuser, bisher "Bethäuser" genannt, dürfen sich "Kirche" nennen.
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|17.08.1786
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|Tod von Friedrich II. (Der Große).
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|01.06.1794
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|Das "Allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten" tritt endgültig in Kraft. (Gültig bis 1900)
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|01.05.1804
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|Die Dorfpolizeiordnung und die Dorfschulzeninstruktion für Schlesien und die Grafschaft Glatz werden beschlossen. (Entspricht Gemeindeverfassungsgesetzen. Gültig bis zur Landgemeindeordnung vom 03.07.1891)
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|1806
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|Eroberung Schlesiens durch Napoleon.
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|1807/08
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|Das Amt des schlesischen Provinzialministers (dieser war direkt dem König unterstellt) wird abgeschafft. Die bisherigen Kammern werden Regierungen und die Verwaltung wird aufgeteilt in zwei Regierungsbezirke: Breslau und Liegnitz (Liegnitz für das zu dieser Zeit besetzte Glogau). Die Oberamtsregierungen werden zu Oberlandesgerichte. Das Amt des Regierungspräsidenten in Breslau wird gekoppelt mit dem Amt des Oberpräsidenten für die gesamte Provinz.
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|28.08.1808
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|Die neue preußische Städteordnung tritt in Kraft. Die Städte erhalten die von Friedrich II. abgeschaffte Selbstverwaltung zurück. U.a. werden die Bürgermeister ab jetzt nicht mehr benannt, sondern gewählt.
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|1810
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|Säkularisation (Verstaatlichung kirchlichen Besitzes).
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|02.11.1810
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|Edikt zur Einführung von Gewerbefreiheit und Gewerbesteuer.
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|11.03.1811
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|Gesetz zur bürgerlichen Gleichstellung der Juden.
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|1813
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|Von Schlesien geht die Erhebung gegen Napoleon in den sog. "Befreiungskriegen" aus.In Breslau erläßt am 17.03.1813 König Friedrich Wilhelm III. den Aufruf "An mein Volk", hier stiftet er das "Eiserne Kreuz", in Rogau bei Zobten wird das Lützowsche Freikorps geweiht, die Bildung einer Landwehr wird angeordnet.
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|1816
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|Von der Gesamtbevölkerung Schlesiens (ca. 2 Mill.) leben 39,2% im Reg.-Bez. Breslau, 33,8% im Reg.-Bez. Liegnitz und 27,0% im Reg.-Bez. Oppeln.
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|01.05.1816
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|Territoriale Neuordnung und Reform der Behördenorganisation in Preussen (Gesetz vom 30.4.1815). Es werden nun 4 Regierungsbezirken in Schlesien gebildet: der Bezirk der Regierung in Mittelschlesien zu Breslau, der Bezirk der Regierung in Niederschlesien zu Liegnitz, der Bezirk der Regierung in Oberschlesien zu Oppeln, der Bezirk der Regierung im schlesischen Gebirge zu Reichenbach.
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|08.04.1820
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|Der Regierungsbezirk Reichenbach wird aufgelöst.
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|01.01.1874
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|Die Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13.12.1872 tritt in Kraft. U.a. wird die Polizeigewalt der Gutsherren und das traditionelle Amt des Erbschulzen aufgehoben. Der Gemeindevorsteher wird in Zukunft in der Gemeinde gewählt. Zwischen der Verwaltung der Ortsgemeinden und der des Kreises werden sogenannte Amtsbezirke geschaffen, welche mehrere Gemeinden umfassen. Der Amtsvorsteher ist dabei ein benannter Beamter.
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|1905
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|Volkszählung in Schlesien vom 01.12.1905Schlesien hat 4,9 Mill. Einwohner (davon sind 1.867.459. Protestanten und 2.082.084 Katholiken)Reg.-Bez. Breslau (24 Kreise): 1.773.879 Einwohner (Breslau 1871: 207.997, 1905: 470.904)Reg.-Bez. Liegnitz (21 Kreise): 1.133.145 Einwohner, Reg.-Bez. Oppeln (19 Kreise): 1.868.146 Einwohner
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|06.10.1910
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|Verbindliche Festlegung der Schreibweise von Ortsnamen mit mehreren Namensbestandteilen.(Danach wird die Schreibweise der Orts- und Verwaltungsbezirksnamen mit einem unterscheidenden Vorsatzworte wie Alt, Neu, Groß, Klein, Bergisch, Deutsch usw. - sofern sie nicht jetzt schon in einem Worte geschrieben werden - ohne Bindestrich, dagegen solche, die sich aus zwei oder mehreren Stammnamen zusammen setzen, wie Schleswig-Holstein, Beeskow-Storkow usw. mit einem Bindestrich als die amtliche richtige festgesetzt.)
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|14.10.1919
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|Der Regierungsbezirk Oppeln wird zur selbständigen Provinz Oberschlesien erhoben. Die Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz bildeten die Provinz Niederschlesien
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|1921
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|Im Zeitraum 1919-21 werden 3 polnische Versuche Oberschlesien gewaltsam zu annektieren abgewehrt. Am 20. März 1921 wird in Oberschlesien eine Volksabstimmung um die Zukunft Oberschlesiens durchgeführt. Es entscheiden sich 60% für den Verbleib bei Deutschland, 40% votieren für einen Anschluss an Polen. Trotzdem erfolgt durch den Genfer Schiedsspruch vom 20.10.1921 und mit Wirkung zum 15.06.1922 eine Teilung, die den größten Teil des schlesischen Industriegebietes an Polen fallen lässt. Deutschland verliert 3213 km² mit 893.000 Einwohnern, 92% der gesamten oberschlesischen Kohlevorkommen, 53 von 67 Steinkohlegruben, 22 von 37 Hochöfen, 10 von 15 Zink- und Bleierzgruben, alle 7 Eisenerzgruben sowie alle 24 Zink- und Bleihütten.
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|30.09.1928
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|Endgültige Eingliederung der Gutsbezirke in die Landgemeinden. Meist, aber nicht immer, werden die Gutsbezirke an die gleichnamigen Gemeinden angegliedert.
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|01.10.1932
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|Eine große Verwaltungsreform tritt in Kraft. Kreise werden aufgelöst und teilweise zusammen geschlossen.
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|1933
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|Die Provinzen Nieder- und Oberschlesien bekommen einen gemeinsamen Oberpräsidenten.
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|01.01.1934
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|Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15.12.1933. U.a. werden die Stadtgemeinden in Städte umbenannt.
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|01.04.1935
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|Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30.01.1935. U.a. werden die Landgemeinden in Gemeinden umbenannt.
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|01.04.1938
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|Die Provinz Oberschlesien wird aufgelöst und in die Provinz Schlesien als Regierungsbezirk Oppeln eingegliedert.
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|01.09.1939
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|Mit dem Überfall auf Polen beginnt Deutschland den 2. Weltkrieg.
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|01.04.1941
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|Es wird aus dem Regierungsbezirk Oppeln, vergrößert durch das Kattowitzer Gebiet, wieder eine selbständige Provinz Oberschlesien mit der Hauptstadt Kattowitz und den Regierungsbezirken Oppeln und Kattowitz gebildet. (Es wird auch an anderer Stelle der 01.02. genannt)
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|ab 1945
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|Schlesien kommt, entsprechend den Beschlüssen von Jalta und Potsdam, unter polnische Verwaltung. Die deutsche Bevölkerung wird vertrieben.
 
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=== Bildstock am Hof Borgmann ===
 
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|Aus dem alten Heiligenhäuschen von 1706 vor dem Hof von Franz Paul Borgmann und Frau Cäcilia, geborener Lütke-Bornefeld, ist an dem 1967 erneuerten die Inschrifttafel erhalten geblieben. <br/>
 
Sie lautet:
 
  
'''In honorem sanctae Margarethae, patronae nostrae. Ach, ach, ach des Tags, dan der Tag des Herrn ist nahe herbey. Joelis 1.cap. Anno 1706, 7. Aug.'''
 
 
Die Inschrift und eingesetzte Skulptur weisen dieses Flurdenkmal, das vor der Flurbereinigung auf der anderen Seite der Straße nach Benteler stand, als einzigen Margarethen-Bildstock in Wadersloh aus.
 
<hr width="60%">
 
<small>Quelle: Reinhard Ottensmann, Wadersloh</small>
 
|[[Image:Wadersloh Bildstock-Borgmann.jpg|thumb|Margarethenbildstock]]
 
|}
 
  
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== Genealogische und Historische Gesellschaften ==
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=== Genealogische Gesellschaften ===
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=== Historische Gesellschaften ===
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;Gemeinschaft evangelischer Schlesier (Hilfkomitee) e.V.:
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Am Krohm 2, D-31167 Bockenem
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Zeitschrift: Schlesischer Gottesfreund
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;Heimatwerk schlesischer Katholiken:
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Aegidiistr. 20a, D-48143 Münster
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Zeitschrift: Heimatbrief der Katholiken des Erzbistums Breslau
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;Evangelische Kirche der Schlesischen Oberlausitz:
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Schlaurother Straße 11, D-02827 Görlitz
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== Genealogische und Historische Quellen ==
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=== Genealogische Quellen ===
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==== Kirchenbücher ====
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Eine Erfassung aller ev. Kirchenbücher findet sich in der [http://www.genealogienetz.de/reg/SCI/kirchenbuecher/base/index.html - Datenbank der ev. Kirchenbücher Schlesiens].<br/>
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Im Artikel [[KB-Datenerfassungen/Schlesien]] werden Kirchenbuchverkartungen aus Schlesien verzeichnet.
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==== Standesamtunterlagen ====
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In Preußen begannen die Standesamtsregister am 01.10.1874.
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'''Standesamtsregister in den Standesämtern vor Ort in Schlesien'''
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Die geretteten Standesamtsregister, welche jünger als 100 Jahre alt sind, liegen noch in den Standesämtern vor Ort. Dabei liegen diese meist zentral in einigen Standesämtern der Region. Man kann sich direkt an das jeweilige Standesamt wenden. Entweder bei einem Besuch vor Ort oder per Brief. Angeforderte Urkunden werden in polnisch ausgestellt, Kopien von Standesamtsregistern werden keine angefertigt. Man bekommt die angeforderten Unterlagen dann direkt vom Generalkonsulat der BRD in Breslau. Anbei ist eine Zahlungsaufforderung für die Überweisung der Gebühren in € auf ein Konto bei einer deutsche Bank.
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Bestandsverzeichnis der noch in den Standesämtern liegenden Standsamtsregister:
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*Brzozka, Tomasz: Deutsche Personenstandsbücher und Personenstandseinträge von Deutschen in Polen. Hrsg.: Verband der Standesbeamten in der Republik Polen. Frankfurt a.M., Berlin: Verlag für Standesamtswesen (2000), ISBN 3-8019-5674-1.
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'''Standesamtsregister in den polnischen Staatsarchiven'''
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Die Standesamtsregister welche älter als 100 Jahre sind werden von den polnischen Standesämtern an das zuständige Staatsarchiv abgegeben. Die Bestände des Staatsarchivs an Standesamtsregister sind weitgehend durch die Mormonen verfilmt.
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'''Standesamt I, Berlin'''
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Das [[Standesamt I (Berlin)|Standesamt I]] verwahrt die nur teilweise erhalten gebliebenen Personenstandsregister aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Vorrausetzung für eine Auskunft ist der Nachweis eines „berechtigten Interesses“, d.h. man muss nachweisen, dass eine direkte verwandtschaftliche Beziehung besteht. Eine erfolglose Anfrage ist nicht gebührenpflichtig, so daß sich trotz langer Wartezeit eine Anfrage lohnt.
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'''LDS'''
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Die LDS hat umfangreiche Verfilmungen schlesischer Standesamtsregister.
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[http://www.familysearch.com - http://www.familysearch.com]
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'''Deutsche Zentralstelle für Genealogie, Leipzig'''
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Die [[Deutsche Zentralstelle für Genealogie (Leipzig)|Deutsche Zentralstelle für Genealogie]] besitzt Verfilmungen schlesischer Standesamtsregister.
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==== Heimatortskartei ====
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Am 30. August 1945 nahm der Deutsche Caritasverband die Vermisstenforschung „offiziell“ wieder auf, die schon während des ersten und zweiten Weltkrieges durchgeführt wurden. Aus der Praxis heraus wurde bereits in den Anfangsjahren der Gedanke geboren, die Flüchtlinge nicht nur alphabetisch, sondern auch nach dem Herkunftsort zu registrieren, denn immer wieder wurde nach Personen aus bestimmten Orten gefragt. 1947 erfolgte die Umstellung der Meldeköpfe vom Namens- auf das Ortsprinzip. Das war das Geburtsjahr der Heimatortskarteien (HOK).
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'''Kirchlicher Suchdienst'''<br/>
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Die [[Heimatsortskartei]]en ([http://www.kirchlicher-suchdienst.de/ 'Kirchlicher Suchdienst']) sammeln im Autrag des Bundes Informationen über deutsche Vertriebene aus dem Osten. Sie geben sowohl Behörden als auch betroffenen Privatpersonen Auskünfte. Die Kartei, deren Struktur die der ehemaligen preußischen Provinzen (bzw. der anderen Herkunftsländer) ähnelt, hat über 18 Millionen Einträge. Stichtag ist der 1. September 1939 - aber auch spätere Änderungen wurden/werden erfaßt. Zu finden ist die ehemalige Adresse (in Städten straßenweise sortiert) sowie Informationen über den späteren Verbleib der Person.
 +
Die schriftlichen Originale der Heimatortskarteien liegen im Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv, Außenstelle Bayreuth. Deren
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Inhalt ist aber in der EDV des Kirchlichen Suchdienstes erfasst.
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Kirchlicher Suchdienst<br/>
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HOK-Zentrum Passau<br/>
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Ostuzzistraße 4<br/>
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94032 Passau<br/>
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Telefon: (0 851) 951 669 - 0<br/>
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Telefax: (0 851) 951 669 - 33<br/>
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E-Mail: ksd-passau@kirchlicher-suchdienst.de<br/>
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[http://www.kirchlicher-suchdienst.de/ 'Kirchlicher Suchdienst']
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'''Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv, Bayreuth'''
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Das Lastenausgleichsarchiv (LAA) innerhalb des Bundesarchivs hat seinen Sitz in Bayreuth. Das LAA verwahrt die in den fünfziger Jahren entstandene Ost-Dokumentation des Bundesarchivs. Sie enthält Fragenbogen- und Erlebnisberichte zur Dokumentation der Vertreibung der Deutschen. Darunter befinden sich u.a. ca. 15.000 Gemeindeseelenlisten (z.T. mit Ortsplänen) mit Angaben über den Personenstand in den Gemeinden der Vertreibungsgebiete um 1939. Diese Listen wurden von Einwohnern aus der Erinnerung
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heraus angefertigt. Die enthaltenen Informationen sind in die HOK eingearbeitet.
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*Akten der Ausgleichsverwaltung
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**Akten der Ausgleichsämter und der Heimatauskunftsstellen. Die Akten waren eine wichtige Quelle für die Maßnahmen zur Linderung der unmittelbaren Not nach dem
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Zweiten Weltkrieg und zur Entschädigung und Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen.
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*Heimatortskarteien 
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**Der Personenstand und die personellen Verluste in den Vertreibungsgebieten dokumentieren die Unterlagen der Heimatortskarteien. Es handelt sich bei den Suchdienstunterlagen um ein Gemeinschaftswerk der kirchlichen Wohlfahrtsverbände, welche per Gesetz an das Archiv gingen.
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*Ost-Dokumentation.
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**Die in den fünfziger Jahren entstandene Ost-Dokumentation stellt mit ihren Erlebnisberichten, Fragebögen, Berichte über Verwaltung, Wirtschaft und Zeitgeschehen etc. eine authentische Quelle für das Schicksal der deutschen Vertriebenen dar.
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''Postanschrift''<br/>
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Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv<br/>
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Postfach 5025<br/>95424 Bayreuth
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Dr.-Franz-Straße 1<br/>
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95445 Bayreuth<br/>
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Telefon: 0921 4601-0<br/>
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[http://www.bundesarchiv.de - http://www.bundesarchiv.de]
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=== Historische Quellen ===
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==== Volkszählungen ====
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Die Daten der Volkszählungen in Schlesien befinden sich im Geheimen Staatsarchiv Preußischen Kulturbesitzes. Interessant sind auch die Statistischen Jahrbücher für Preußen (vor 1903 unter dem Titel 'Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat' erschienen).
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==== Grundbuch ====
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Es ist unbekannt, wohin die Akten der Land- und Amtsgerichte verschwunden sind. Von besonderem Interesse sind die Grund- und Hypotheken-Acta, über die es bis heute keine Veröffentlichungen gibt. Da Schlesien einen besonderen Status in der Preußischen Monarchie einnahm, sind alle staatlichen Unterlagen in der Provinz geblieben und wurden nicht in Berliner Archive gebracht. Einzelne Hypothekenbücher sind in regionalen Zweigstellen der polnischen Staatsarchive zu finden.
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Zusätzlich zu diesen Akten gibt es eine wichtige und praktisch unbekannte Quelle: Generalkommission für Schlesien zu Breslau mit Unterlagen im Staatsarchiv in Wroclaw und 42.400 Bänden für die Jahre 1769, 1816-1928.
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==== Militär ====
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==== Adressbücher ====
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Nachweise zu über 1000 Adressbüchern finden sich in der [http://schlesien.genealogy.net/adressbuecher/index.html Datenbank der schlesischen Adressbücher].
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Das betrifft
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*Adressbücher der Städte und Kreise
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*Schlesische Güter-Adressbücher
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=== Andere Quellen - einschließlich Internet ===
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* http://list.genealogy.net/mailman/listinfo/niederschlesien-l
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* http://list.genealogy.net/mailman/listinfo/oberschlesien-l
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== Bibliografie ==
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=== Genealogische Bibliografie ===
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==== Link zur Familienkundlichen Literaturdatenbank ====
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Link zu einer Abfrage in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
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*[{{LitDB Titelstichwort|Schlesien}} Literatur zu Schlesien] (Titelstichwort: Schlesien)
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=== Historische Bibliografie ===
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== Archive und Bibliotheken ==
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=== Archive ===
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=== Bibliotheken ===
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== Internetlinks ==
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== Informationen aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis ==
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Version vom 16. Juni 2006, 09:43 Uhr

Hierarchie

Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien

Einleitung

Wappen

Allgemeine Informationen

Schlesien Geographisches


Politische Einteilung

Zeit der Habsburger Monarchie (bis 1741)

Am Ausgang der österreichischen Zeit war Schlesien ein Nebenland der Habsburger Monarchie und in Böhmens lehnsrechtlicher Abhängigkeit. Es stellte keinen einheitlichen Territorialstaat, sondern die Gesamtheit der nachfolgenden größeren und kleineren politischen Gebilde dar, die sich seit den Tagen erster piastischer Herrschaft in Schlesien durch fortgesetzte Erbteilungen allmählich entwickelt hatte:

  • Erbfürstentümer (von der Krone Böhmen nach dem Aussterben einzelner Pisten als erledigte Lehen eingezogen):
    • Glogau
    • Wohlau
    • Schweidnitz-Jauer
    • Liegnitz
    • Breslau
    • Brieg
    • Oppeln-Ratibor.
  • Bistumsland Neiße-Grottkau,
  • Mediatfürstentümer (freigewordene, aber wieder an fremde Fürstenhäuser weiterverliehene Fürstentümer):
    • Teschen
    • Troppau
    • Jägerndorf
    • Oels-Bernstadt
    • Münsterberg
    • Sagan
  • Freie Standesherrschaften:
    • Militsch
    • Trachenberg
    • Wartenberg
    • Beuthen-Carolath
    • Ober-Beuthen
    • Pleß
  • freie Minderherrschaften und königliche freie Burglehen (gegenüber den vorhergehenden ohne das Recht landständischer Vertretung und im Besitz unbedeutenderer Ländereien:
    • Herrschaft Bielitz
    • Herrschaft Oderberg
    • Herrschaft Friedeck
    • Herrschaft Gut und Stadt Freystadt
    • Gut Deutschleuthen
    • Gut Steubendorff
    • Gut Olbersdorff
    • Herrschaft Loslau
    • Gut Roy
    • Gut Reichwaldau
    • Herrschaft Freudenthal
    • Stadt Troppau
    • Herrschaft Freyhan
    • Herrschaft Sulau
    • Herrschaft Goschütz
    • Halt Großburg
    • Burglehen Lissa
    • Burglehen Auras
    • Burglehen Krolkwitz
    • Burglehen Bogenau
    • Burglehen Rommenau
    • Burglehen Malckwitz
    • Burglehen Groß Peterwitz
    • Burglehen Kraicka.

Teilung nach dem 1. Schlesischen Krieg (1741)

Im Ergebnis der Schlesischen Kriege wird Schlesien 1741 in zwei Teile geteilt:

Dieser Artikel behandelt im folgenden den preußischen Teil Schlesiens.

Schlesien als Teil Preußens 1741 bis 1945

1741
Friedrich II teilte den von ihm eroberten Teil Schlesiens in die beiden Regierungsdepartements

Gleichzeitig führte er die Kreisverfassung der mittleren preußischen Provinzen auch in Schlesien ein. Oberschlesien behielt noch über ein Jahr lang seine alte Landesverfassung bei. Erst 1743 war die Bildung der 11 oberschlesischen Kreise abgeschlossen, die ebenfalls dem Regierungsdepartement Breslau unterstellt wurden. Die Provinz Schlesien unterstand (im Gegensatz zu den anderen preußischen Provinzen) nicht dem Berliner Generaldirktorium, sondern ein Provinzialminister mit Sitz in Breslau leitete ein eigenes Sonderministerium (Regierungsdepartement). Dieses unterstand dem König direkt.

1815
Auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 musste Sachsen einen großen Teil seines Besitzes an Preußen abtreten. Das betraf u.a. die Niederlausitz und fast 2/3 der Oberlausitz, welche an die Provinz Schlesien angegliedert wurden.

Eine territoriale Neuordnung und Reform der Behördenorganisation in Preußen erfolgte mit einer Verordnung vom 30.4.1815. Es wurden 4 Regierungsbezirken in der Provinz

Schlesien gebildet: der Bezirk der Regierung in Mittelschlesien zu Breslau, der Bezirk der Regierung in Niederschlesien zu Liegnitz, der Bezirk der Regierung in Oberschlesien zu Oppeln, der Bezirk der Regierung im schlesischen Gebirge zu Reichenbach.

1820
Am 08.04.1820 wurde der Regierungsbezirk Reichenbach aufgelöst. Die Kreise wurden auf die Regierungsbezirke Liegnitz und Breslau aufgeteilt.

1919
1919 wurde Schlesien in zwei Provinzen aufgeteilt: Niederschlesien, bestehend aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz, und Oberschlesien, früher Regierungsbezirk Oppeln. (Siehe hierzu auch den Artikel Schlesien Geschichte 1914 bis 1945.) Die Begriffe "Nieder" und "Ober" beziehen sich auf den größten Fluß Schlesiens, die Oder.

1938
Von 1938 bis 1941 waren beiden Provinzen wieder zu einer Provinz Schlesien vereinigt.

Niederschlesien

mit den zwei Regierungsbezirken

Oberschlesien


Kirchliche Einteilung

Evangelische Kirche

Siehe Schlesien Kirchenkreise (evangelisch)

Katholische Kirche

Gerichtsbezirke

Das höchste schlesische Gericht war das Oberlandesgericht in Breslau, dessen Akten heute im Staatsarchiv Breslau/Wroclaw lagern.

Niedere Gerichte in Schlesien


Geschichte

Stichpunkte zur Geschichte

1138 Schlesien wird ein selbständiges Teilfürstentum innerhalb der polnischen Senioratsverfassung der Piastendynastie.
1201-1238 Unter Heinrich I., Herzog von Schlesien, beginnt die systematische Ansiedlung von Deutschen und Wallonen. Bis 1350 werden in Schlesien 120 Städte gegründet und über 1200 Dörfer angelegt.
1241 Mongolenschlacht bei Liegnitz. Ein deutsch-polnisches Ritterheer wird von den Mongolen vernichtet, Schlesien aber anschließend nicht besetzt.
1335 Polen verzichtet im Vertrag von Trentschin (Visegrad) endgültig zugunsten Böhmens auf Schlesien, das von da an als der „böhmischen Krone“ inkorpiertes Land zum Heiligen Römischen Reich gehörte und in mehrere Teilherzogtümer aufgespalten war.
1526 Durch einen Erbfall erhalten die Habsburger Böhmen und damit auch Schlesien.
1528-36 Die meisten schlesischen Herzogtümer schließen sich dem Protestantismus an.
Jan. 1584 Am 12./23.01.1584 Einführung des Gregorianischen Kalenders in Schlesien.
1618-1648 Dreißigjährige Krieg. Der Westfälische Friede (1648) gewährte den Evangelischen in den schlesischen "Erbfürstentümern" drei "Friedenskirchen" vor Schweidnitz (erbaut 1656/57), Jauer und Glogau.
01.09.1707 Mit der Altranstädter Konvention vom 1. September 1707 erhalten die evangelischen Einwohner Schlesiens Erleichterungen bei der Ausübung ihres Glaubensbekenntnisses.
25.10.1720 Die schlesischen Stände erkennen im Fürstensaal des Breslauer Rathauses die Pragmatische Sanktion (Hausgesetz) des Habsburgers Karl VI. von 1713 an. Karl VI. (*1.10.1685, †20.10.1740) war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Erzherzog von Österreich, König von Ungarn und als Karl II. König von Böhmen. Nur durch dieses Gesetz war auch seine Tochter Maria Theresa zur Erbfolge berechtigt.
20.10.1740 Tod Karl VI. Mit Karl VI. erlosch das Haus Habsburg im Mannesstamm
1740-1742 Erster Schlesischer Krieg. Er beginnt mit dem Einmarsch Friedrich II. am 16.12.1740 in Schlesien und endet mit dem Friedensvertrag vom 28.07.1742. Dadurch erhält Preußen fast 90% Schlesiens und die Grafschaft Glatz.Mit dem Einmarsch Friedrich II. in Schlesien wurde ein General-Feld-Kriegs-Comissariat geschaffen, welches 1741 aus dem Hauptquartier nach Breslau verlegt wird. Es befasste sich nicht nur mit den Belangen der Armee, sondern trat an die Stelle des am 03.01.1741 (mit dem Einrücken

Friedrichs in Breslau) aufgelösten österreichischen Oberamtes. Aus dem General-Feld-Kriegs-Comissariat wurden dann die Kriegs- und Domänenkammern, als Verwaltungsorgane für das neue preußische Gebiet. Die Sitze der beiden mit Wirkung vom 01.01.1742 gegründeten Kriegs- und Domänenkammern sind Breslau und Glogau. Zuständig sind diese Kammern für die Finanzverwaltung, die Magazin- und Quartierangelegenheiten und die Aufsicht über die nachgeordneten Instanzen der erstmals gebildeten Kreise und der Städte. Die ersten Genehmigungen des Königs zur Errichtung evangelischer Bethäuser werden erteilt.

1744-45 Zweiter Schlesischer Krieg. Er ist einerseits Teil des Österreichischen Erbfolgekrieges, andererseits ein zwischen Preußen und Österreich geführter Krieg um die Vorherrschaft in Schlesien. Im Juni 1745 marschieren österreichische Verbände in Schlesien ein. Daraufhin kommt es am 4. Juni zur Schlacht bei Hohenfriedeberg (Striegau). Am 25. Dezember 1745 endet der Krieg mit dem Friedenschluss in Dresden.
1756-63 Der Siebenjährige Krieg (Dritter Schlesischer Krieg). 1755/56 Entsteht ein Bündnis zwischen Russland, Österreich und Frankreich. Daraufhin fällt Preußen Ende August 1756 in Sachsen ein. Der Krieg wird beendet mit dem Friedensvertrag vom 15.02.1763.
1764 Die ab 1741 errichteten evangelischen Gotteshäuser, bisher "Bethäuser" genannt, dürfen sich "Kirche" nennen.
17.08.1786 Tod von Friedrich II. (Der Große).
01.06.1794 Das "Allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten" tritt endgültig in Kraft. (Gültig bis 1900)
01.05.1804 Die Dorfpolizeiordnung und die Dorfschulzeninstruktion für Schlesien und die Grafschaft Glatz werden beschlossen. (Entspricht Gemeindeverfassungsgesetzen. Gültig bis zur Landgemeindeordnung vom 03.07.1891)
1806 Eroberung Schlesiens durch Napoleon.
1807/08 Das Amt des schlesischen Provinzialministers (dieser war direkt dem König unterstellt) wird abgeschafft. Die bisherigen Kammern werden Regierungen und die Verwaltung wird aufgeteilt in zwei Regierungsbezirke: Breslau und Liegnitz (Liegnitz für das zu dieser Zeit besetzte Glogau). Die Oberamtsregierungen werden zu Oberlandesgerichte. Das Amt des Regierungspräsidenten in Breslau wird gekoppelt mit dem Amt des Oberpräsidenten für die gesamte Provinz.
28.08.1808 Die neue preußische Städteordnung tritt in Kraft. Die Städte erhalten die von Friedrich II. abgeschaffte Selbstverwaltung zurück. U.a. werden die Bürgermeister ab jetzt nicht mehr benannt, sondern gewählt.
1810 Säkularisation (Verstaatlichung kirchlichen Besitzes).
02.11.1810 Edikt zur Einführung von Gewerbefreiheit und Gewerbesteuer.
11.03.1811 Gesetz zur bürgerlichen Gleichstellung der Juden.
1813 Von Schlesien geht die Erhebung gegen Napoleon in den sog. "Befreiungskriegen" aus.In Breslau erläßt am 17.03.1813 König Friedrich Wilhelm III. den Aufruf "An mein Volk", hier stiftet er das "Eiserne Kreuz", in Rogau bei Zobten wird das Lützowsche Freikorps geweiht, die Bildung einer Landwehr wird angeordnet.
1816 Von der Gesamtbevölkerung Schlesiens (ca. 2 Mill.) leben 39,2% im Reg.-Bez. Breslau, 33,8% im Reg.-Bez. Liegnitz und 27,0% im Reg.-Bez. Oppeln.
01.05.1816 Territoriale Neuordnung und Reform der Behördenorganisation in Preussen (Gesetz vom 30.4.1815). Es werden nun 4 Regierungsbezirken in Schlesien gebildet: der Bezirk der Regierung in Mittelschlesien zu Breslau, der Bezirk der Regierung in Niederschlesien zu Liegnitz, der Bezirk der Regierung in Oberschlesien zu Oppeln, der Bezirk der Regierung im schlesischen Gebirge zu Reichenbach.
08.04.1820 Der Regierungsbezirk Reichenbach wird aufgelöst.
01.01.1874 Die Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13.12.1872 tritt in Kraft. U.a. wird die Polizeigewalt der Gutsherren und das traditionelle Amt des Erbschulzen aufgehoben. Der Gemeindevorsteher wird in Zukunft in der Gemeinde gewählt. Zwischen der Verwaltung der Ortsgemeinden und der des Kreises werden sogenannte Amtsbezirke geschaffen, welche mehrere Gemeinden umfassen. Der Amtsvorsteher ist dabei ein benannter Beamter.
1905 Volkszählung in Schlesien vom 01.12.1905Schlesien hat 4,9 Mill. Einwohner (davon sind 1.867.459. Protestanten und 2.082.084 Katholiken)Reg.-Bez. Breslau (24 Kreise): 1.773.879 Einwohner (Breslau 1871: 207.997, 1905: 470.904)Reg.-Bez. Liegnitz (21 Kreise): 1.133.145 Einwohner, Reg.-Bez. Oppeln (19 Kreise): 1.868.146 Einwohner
06.10.1910 Verbindliche Festlegung der Schreibweise von Ortsnamen mit mehreren Namensbestandteilen.(Danach wird die Schreibweise der Orts- und Verwaltungsbezirksnamen mit einem unterscheidenden Vorsatzworte wie Alt, Neu, Groß, Klein, Bergisch, Deutsch usw. - sofern sie nicht jetzt schon in einem Worte geschrieben werden - ohne Bindestrich, dagegen solche, die sich aus zwei oder mehreren Stammnamen zusammen setzen, wie Schleswig-Holstein, Beeskow-Storkow usw. mit einem Bindestrich als die amtliche richtige festgesetzt.)
14.10.1919 Der Regierungsbezirk Oppeln wird zur selbständigen Provinz Oberschlesien erhoben. Die Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz bildeten die Provinz Niederschlesien
1921 Im Zeitraum 1919-21 werden 3 polnische Versuche Oberschlesien gewaltsam zu annektieren abgewehrt. Am 20. März 1921 wird in Oberschlesien eine Volksabstimmung um die Zukunft Oberschlesiens durchgeführt. Es entscheiden sich 60% für den Verbleib bei Deutschland, 40% votieren für einen Anschluss an Polen. Trotzdem erfolgt durch den Genfer Schiedsspruch vom 20.10.1921 und mit Wirkung zum 15.06.1922 eine Teilung, die den größten Teil des schlesischen Industriegebietes an Polen fallen lässt. Deutschland verliert 3213 km² mit 893.000 Einwohnern, 92% der gesamten oberschlesischen Kohlevorkommen, 53 von 67 Steinkohlegruben, 22 von 37 Hochöfen, 10 von 15 Zink- und Bleierzgruben, alle 7 Eisenerzgruben sowie alle 24 Zink- und Bleihütten.
30.09.1928 Endgültige Eingliederung der Gutsbezirke in die Landgemeinden. Meist, aber nicht immer, werden die Gutsbezirke an die gleichnamigen Gemeinden angegliedert.
01.10.1932 Eine große Verwaltungsreform tritt in Kraft. Kreise werden aufgelöst und teilweise zusammen geschlossen.
1933 Die Provinzen Nieder- und Oberschlesien bekommen einen gemeinsamen Oberpräsidenten.
01.01.1934 Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15.12.1933. U.a. werden die Stadtgemeinden in Städte umbenannt.
01.04.1935 Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30.01.1935. U.a. werden die Landgemeinden in Gemeinden umbenannt.
01.04.1938 Die Provinz Oberschlesien wird aufgelöst und in die Provinz Schlesien als Regierungsbezirk Oppeln eingegliedert.
01.09.1939 Mit dem Überfall auf Polen beginnt Deutschland den 2. Weltkrieg.
01.04.1941 Es wird aus dem Regierungsbezirk Oppeln, vergrößert durch das Kattowitzer Gebiet, wieder eine selbständige Provinz Oberschlesien mit der Hauptstadt Kattowitz und den Regierungsbezirken Oppeln und Kattowitz gebildet. (Es wird auch an anderer Stelle der 01.02. genannt)
ab 1945 Schlesien kommt, entsprechend den Beschlüssen von Jalta und Potsdam, unter polnische Verwaltung. Die deutsche Bevölkerung wird vertrieben.


Genealogische und Historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Historische Gesellschaften

Gemeinschaft evangelischer Schlesier (Hilfkomitee) e.V.
Am Krohm 2, D-31167 Bockenem
Zeitschrift: Schlesischer Gottesfreund
Heimatwerk schlesischer Katholiken
Aegidiistr. 20a, D-48143 Münster
Zeitschrift: Heimatbrief der Katholiken des Erzbistums Breslau
Evangelische Kirche der Schlesischen Oberlausitz
Schlaurother Straße 11, D-02827 Görlitz


Genealogische und Historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Eine Erfassung aller ev. Kirchenbücher findet sich in der - Datenbank der ev. Kirchenbücher Schlesiens.
Im Artikel KB-Datenerfassungen/Schlesien werden Kirchenbuchverkartungen aus Schlesien verzeichnet.

Standesamtunterlagen

In Preußen begannen die Standesamtsregister am 01.10.1874.

Standesamtsregister in den Standesämtern vor Ort in Schlesien

Die geretteten Standesamtsregister, welche jünger als 100 Jahre alt sind, liegen noch in den Standesämtern vor Ort. Dabei liegen diese meist zentral in einigen Standesämtern der Region. Man kann sich direkt an das jeweilige Standesamt wenden. Entweder bei einem Besuch vor Ort oder per Brief. Angeforderte Urkunden werden in polnisch ausgestellt, Kopien von Standesamtsregistern werden keine angefertigt. Man bekommt die angeforderten Unterlagen dann direkt vom Generalkonsulat der BRD in Breslau. Anbei ist eine Zahlungsaufforderung für die Überweisung der Gebühren in € auf ein Konto bei einer deutsche Bank.

Bestandsverzeichnis der noch in den Standesämtern liegenden Standsamtsregister:

  • Brzozka, Tomasz: Deutsche Personenstandsbücher und Personenstandseinträge von Deutschen in Polen. Hrsg.: Verband der Standesbeamten in der Republik Polen. Frankfurt a.M., Berlin: Verlag für Standesamtswesen (2000), ISBN 3-8019-5674-1.


Standesamtsregister in den polnischen Staatsarchiven

Die Standesamtsregister welche älter als 100 Jahre sind werden von den polnischen Standesämtern an das zuständige Staatsarchiv abgegeben. Die Bestände des Staatsarchivs an Standesamtsregister sind weitgehend durch die Mormonen verfilmt.


Standesamt I, Berlin

Das Standesamt I verwahrt die nur teilweise erhalten gebliebenen Personenstandsregister aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Vorrausetzung für eine Auskunft ist der Nachweis eines „berechtigten Interesses“, d.h. man muss nachweisen, dass eine direkte verwandtschaftliche Beziehung besteht. Eine erfolglose Anfrage ist nicht gebührenpflichtig, so daß sich trotz langer Wartezeit eine Anfrage lohnt.

LDS

Die LDS hat umfangreiche Verfilmungen schlesischer Standesamtsregister. - http://www.familysearch.com


Deutsche Zentralstelle für Genealogie, Leipzig

Die Deutsche Zentralstelle für Genealogie besitzt Verfilmungen schlesischer Standesamtsregister.

Heimatortskartei

Am 30. August 1945 nahm der Deutsche Caritasverband die Vermisstenforschung „offiziell“ wieder auf, die schon während des ersten und zweiten Weltkrieges durchgeführt wurden. Aus der Praxis heraus wurde bereits in den Anfangsjahren der Gedanke geboren, die Flüchtlinge nicht nur alphabetisch, sondern auch nach dem Herkunftsort zu registrieren, denn immer wieder wurde nach Personen aus bestimmten Orten gefragt. 1947 erfolgte die Umstellung der Meldeköpfe vom Namens- auf das Ortsprinzip. Das war das Geburtsjahr der Heimatortskarteien (HOK).


Kirchlicher Suchdienst

Die Heimatsortskarteien ('Kirchlicher Suchdienst') sammeln im Autrag des Bundes Informationen über deutsche Vertriebene aus dem Osten. Sie geben sowohl Behörden als auch betroffenen Privatpersonen Auskünfte. Die Kartei, deren Struktur die der ehemaligen preußischen Provinzen (bzw. der anderen Herkunftsländer) ähnelt, hat über 18 Millionen Einträge. Stichtag ist der 1. September 1939 - aber auch spätere Änderungen wurden/werden erfaßt. Zu finden ist die ehemalige Adresse (in Städten straßenweise sortiert) sowie Informationen über den späteren Verbleib der Person. Die schriftlichen Originale der Heimatortskarteien liegen im Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv, Außenstelle Bayreuth. Deren Inhalt ist aber in der EDV des Kirchlichen Suchdienstes erfasst.

Kirchlicher Suchdienst
HOK-Zentrum Passau
Ostuzzistraße 4
94032 Passau
Telefon: (0 851) 951 669 - 0
Telefax: (0 851) 951 669 - 33
E-Mail: ksd-passau@kirchlicher-suchdienst.de
'Kirchlicher Suchdienst'


Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv, Bayreuth

Das Lastenausgleichsarchiv (LAA) innerhalb des Bundesarchivs hat seinen Sitz in Bayreuth. Das LAA verwahrt die in den fünfziger Jahren entstandene Ost-Dokumentation des Bundesarchivs. Sie enthält Fragenbogen- und Erlebnisberichte zur Dokumentation der Vertreibung der Deutschen. Darunter befinden sich u.a. ca. 15.000 Gemeindeseelenlisten (z.T. mit Ortsplänen) mit Angaben über den Personenstand in den Gemeinden der Vertreibungsgebiete um 1939. Diese Listen wurden von Einwohnern aus der Erinnerung heraus angefertigt. Die enthaltenen Informationen sind in die HOK eingearbeitet.

  • Akten der Ausgleichsverwaltung
    • Akten der Ausgleichsämter und der Heimatauskunftsstellen. Die Akten waren eine wichtige Quelle für die Maßnahmen zur Linderung der unmittelbaren Not nach dem

Zweiten Weltkrieg und zur Entschädigung und Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen.

  • Heimatortskarteien
    • Der Personenstand und die personellen Verluste in den Vertreibungsgebieten dokumentieren die Unterlagen der Heimatortskarteien. Es handelt sich bei den Suchdienstunterlagen um ein Gemeinschaftswerk der kirchlichen Wohlfahrtsverbände, welche per Gesetz an das Archiv gingen.
  • Ost-Dokumentation.
    • Die in den fünfziger Jahren entstandene Ost-Dokumentation stellt mit ihren Erlebnisberichten, Fragebögen, Berichte über Verwaltung, Wirtschaft und Zeitgeschehen etc. eine authentische Quelle für das Schicksal der deutschen Vertriebenen dar.


Postanschrift
Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv
Postfach 5025
95424 Bayreuth

Hausanschrift
Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv
Dr.-Franz-Straße 1
95445 Bayreuth
Telefon: 0921 4601-0
Fax: 0921 4601-111
- http://www.bundesarchiv.de


Historische Quellen

Volkszählungen

Die Daten der Volkszählungen in Schlesien befinden sich im Geheimen Staatsarchiv Preußischen Kulturbesitzes. Interessant sind auch die Statistischen Jahrbücher für Preußen (vor 1903 unter dem Titel 'Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat' erschienen).

Grundbuch

Es ist unbekannt, wohin die Akten der Land- und Amtsgerichte verschwunden sind. Von besonderem Interesse sind die Grund- und Hypotheken-Acta, über die es bis heute keine Veröffentlichungen gibt. Da Schlesien einen besonderen Status in der Preußischen Monarchie einnahm, sind alle staatlichen Unterlagen in der Provinz geblieben und wurden nicht in Berliner Archive gebracht. Einzelne Hypothekenbücher sind in regionalen Zweigstellen der polnischen Staatsarchive zu finden.

Zusätzlich zu diesen Akten gibt es eine wichtige und praktisch unbekannte Quelle: Generalkommission für Schlesien zu Breslau mit Unterlagen im Staatsarchiv in Wroclaw und 42.400 Bänden für die Jahre 1769, 1816-1928.

Militär

Adressbücher

Nachweise zu über 1000 Adressbüchern finden sich in der Datenbank der schlesischen Adressbücher. Das betrifft

  • Adressbücher der Städte und Kreise
  • Schlesische Güter-Adressbücher

Andere Quellen - einschließlich Internet

Mailinglisten

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Link zur Familienkundlichen Literaturdatenbank

Link zu einer Abfrage in der Familienkundlichen Literaturdatenbank

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Internetlinks

Informationen aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis

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