Wisch und Umgegend/38: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Veränderung ist somit erklärlich. Auch in anderen Gegenden unseres Landes muß es Brauch gewesen sein, Fremde nach dem Herkunftsort zu benennen. Es laufen viele herum, die den Namen eines Dorfes oder einer Stadt tragen.
 
Die Veränderung ist somit erklärlich. Auch in anderen Gegenden unseres Landes muß es Brauch gewesen sein, Fremde nach dem Herkunftsort zu benennen. Es laufen viele herum, die den Namen eines Dorfes oder einer Stadt tragen.
  
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Wir kommen durch diese Ausführungen zu folgendem Schluß: Hessen und Holsteiner, namentlich aus der Umgegend von Preetz, haben sich in der Probstei die Hand gereicht. Doch überwiegt aller Wahrscheinlichkeit nach das hessische Element, welches offenbar dem ganzen Volkskörper das Gepräge aufdrückte. Wendische und holländische Volkselemente dürften weniger und friesische fast gar nicht vertreten sein.
 
Wir kommen durch diese Ausführungen zu folgendem Schluß: Hessen und Holsteiner, namentlich aus der Umgegend von Preetz, haben sich in der Probstei die Hand gereicht. Doch überwiegt aller Wahrscheinlichkeit nach das hessische Element, welches offenbar dem ganzen Volkskörper das Gepräge aufdrückte. Wendische und holländische Volkselemente dürften weniger und friesische fast gar nicht vertreten sein.
  
Bemerkung. Nach Dr. Gl. war Probst Friedrich von 1246-50 Prediger in Wanna im Hersevelde. Hersevelde ist nach seiner Meinung nicht Hersfeld a.d. Fulda, welches früher Herolfesfeld hieß, sondern das Kloster Harsefelde (Herzogtum Bremen). Probst Friedrich wäre darnach Niederdeutscher. Somit wären denn auch wohl seine Kolonisten plattdeutscher Zunge und keine Hessen, das heißt Hochdeutsche.
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Bemerkung. Nach Dr. Gl. war Probst Friedrich von 1246-50 Prediger in Wanna im Hadeler Siethlande, vorher aber Mönch des Benediktiner-Ordens in Hersevelde. Hersevelde ist nach seiner Meinung nicht Hersfeld a.d. Fulda, welches früher Herolfesfeld hieß, sondern das Kloster Harsefelde (Herzogtum Bremen). Probst Friedrich wäre darnach Niederdeutscher. Somit wären denn auch wohl seine Kolonisten plattdeutscher Zunge und keine Hessen, das heißt Hochdeutsche.
  
==== Probsteier Volksfeste ====
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=== Probsteier Volksfeste. ===
  
Der Fremde, der in unsere Ecke kommt, steht vor der tanzenden und jubelnden Probstei voll Verwunderung stille.
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Der Fremde, der in unsere Ecke kommt, steht vor der tanzenden und jubelnden Probsteia voll Verwunderung stille.
  
:»Tages Arbeit, abends Gäste,
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:„Tages Arbeit, abends Gäste,
:Saure Wochen, frohe Feste!«
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Dieses Dichterwort hat hierzulande stets einen guten Klang gehabt. Der Tanz sagt dem sanguinischen Temperament des Probsteiers zu. Die Alten hatten sogar ihren Nationaltanz, der aber längst zu den
 
Dieses Dichterwort hat hierzulande stets einen guten Klang gehabt. Der Tanz sagt dem sanguinischen Temperament des Probsteiers zu. Die Alten hatten sogar ihren Nationaltanz, der aber längst zu den

Aktuelle Version vom 25. März 2008, 14:47 Uhr

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Die Veränderung ist somit erklärlich. Auch in anderen Gegenden unseres Landes muß es Brauch gewesen sein, Fremde nach dem Herkunftsort zu benennen. Es laufen viele herum, die den Namen eines Dorfes oder einer Stadt tragen.

Die Intelligenz verschiedener Gegenden strömte in unserer fruchtbaren Ecke zusammen. Man kann es daher verstehen, wenn die Probstei in wirtschaftlicher Beziehung die Nachbargebiete, wo die Leibeigenschaft blühte, weit überholte. Der Probsteier war von jeher König auf seiner Scholle, und das machte ihn zum Manne. Der Freiheitsbrief adelte ihn.

In einem der nächsten Kapitel werden wir zu beweisen suchen, daß unser Volkskörper auch mit wendischem Blut durchsetzt ist.

In der Gegend von Lindholm kommen von unsern heimischen Familiennamen nur Schütt und Schneekloth vor. Man darf deshalb wohl annehmen, daß Nordfriesland uns wenig Kolonisten geliefert hat.

Wir kommen durch diese Ausführungen zu folgendem Schluß: Hessen und Holsteiner, namentlich aus der Umgegend von Preetz, haben sich in der Probstei die Hand gereicht. Doch überwiegt aller Wahrscheinlichkeit nach das hessische Element, welches offenbar dem ganzen Volkskörper das Gepräge aufdrückte. Wendische und holländische Volkselemente dürften weniger und friesische fast gar nicht vertreten sein.

Bemerkung. Nach Dr. Gl. war Probst Friedrich von 1246-50 Prediger in Wanna im Hadeler Siethlande, vorher aber Mönch des Benediktiner-Ordens in Hersevelde. Hersevelde ist nach seiner Meinung nicht Hersfeld a.d. Fulda, welches früher Herolfesfeld hieß, sondern das Kloster Harsefelde (Herzogtum Bremen). Probst Friedrich wäre darnach Niederdeutscher. Somit wären denn auch wohl seine Kolonisten plattdeutscher Zunge und keine Hessen, das heißt Hochdeutsche.

Probsteier Volksfeste.

Der Fremde, der in unsere Ecke kommt, steht vor der tanzenden und jubelnden Probsteia voll Verwunderung stille.

„Tages Arbeit, abends Gäste,
Saure Wochen, frohe Feste!“

Dieses Dichterwort hat hierzulande stets einen guten Klang gehabt. Der Tanz sagt dem sanguinischen Temperament des Probsteiers zu. Die Alten hatten sogar ihren Nationaltanz, der aber längst zu den